Ponta do Ouro

Heute am Sonntag geht es mit der Familie des Leiters von Repensar Carlos Serra und seiner Familie zur Goldspitze (Ponta do Ouro) an die Südgrenze Mosambiks mit Südafrika. Morgens überqueren wir mit der neu gebaute Brücke Maputo-Katembe den Rio Maputo, der sich direkt in meiner Nachbarschaft befindet. Sie verkürzt unsere Reisedauer gen Süden erheblich, genauso wie die 1 Jahr alte geteerte Straße. 

Auf diesem Foto befindet sich ein Giraffen mit ihrem Jungen.
Auf diesem Foto befindet sich ein Giraffen mit ihrem Jungen.

Auf unserem Weg streifen wir den Nationalpark Reserva Especial de Maputo. Wir sehen Impalas (Antilopen), Zebras und sogar eine Giraffe mit ihrem Kleinen. Als ich sie entdecke, ist es gar nicht so leicht die anderen auf den Ort hinzuweisen, da mir die portugiesischen Begriffe für hinter oder links in der Aufregung nicht einfallen. Wir halten kurz an um die beiden zu beobachten. Sie beachten uns nicht und ziehen in der Ferne einfach weiter.

In Ponta do Ouro erwartet uns ein wunderbarer nahezu sauberer Strand. Hier und da finden sich vereinzelt Plastiktüten. Im Vergleich zu Deutschland, wo die Zigarettenstummel am Strand nicht mehr wegzudenken sind, finden sich hier nur sehr wenige. Und das obwohl hier auch viele reiche (wahrscheinlich vornehmlich weiße) Südafrikaner Urlaub machen.

Es gibt viele Hotels am Strand, die natürlich ein Interesse an einem sauberen Strand haben. Uns Freiwilligen wurde angeboten auch hier in einigen Schulen für ein paar Wochen den Umweltunterricht zu unterstützen. Eine Work-Life-Balance wäre auf jeden Fall gegeben.

Der Strand von Ponta do Ouro.
Der Strand von Ponta do Ouro.

Die Gegenstände, die Carlos am Strand findet, stopft er in die Hosentaschen seiner kurzen Outdoor-Hose. Darunter befinden sich Tüten, Bruchstücke aus Plastik und sogar eine Zahnbürste. Von denen hat er bei seiner Organisation schon eine ganze Box voll. Sie steht direkt neben der Box mit leeren Zahnpastatuben. Wir vertreiben uns der Weil die Zeit am Strand mit der kleinen Tochter von Carlos und genießen den Ausblick auf das mehr. Neben uns stehen Chinesen, die einen Fisch in der Hand haben und Fotos von ihm machen. Auch am Strand gibt es in der Nähe der Hotels Stände, die Süßigkeiten verkaufen. Händler findet man überall. Auch wenn ein Haus ganz alleine irgendwo an einer Straße steht, ein kleiner Verkaufsstand vor dem Haus ist keine Seltenheit.

Carlos in seinem Element.
Carlos in seinem Element.

Während der Autofahrt hin und zurück steigt Carlos immer mal wieder aus dem Auto und sammelt einige Glasflaschen ein und legt sie auf die Ladefläche seines Pick-Up-Trucks. Bei einem Mal fragt ihn seine Frau, ob das jetzt nötig sei. „Nur ganz kurz.” Sie dachte vielleicht einen Sonntag mal ohne die Marotten ihres Mannes auskommen zu können, aber es ist ihm scheinbar eine Herzensangelegenheit seine Umgebung und sein Land vom Müll zu befreien.

Einige Blogleser wissen vielleicht, dass ich auch schon in Deutschland ein paar Mal Müll in meiner Umgebung gesammelt habe. An einer Stelle mit wirklich vielen Glasflaschen packt es mich deshalb Carlos mitzuhelfen. „Hast du Handschuhe für mich?” „Ja, in der Tür.” Und zack bin ich draußen und sammle in der Savanne Afrikas Glasflaschen ein. Zum Schluss sind es aber viel zu viele und wir fahren weiter. Hier ist schon ein Trashpoint in der App TrashOut gesetzt, sodass andere beim World Clean Up Day hier herkommen können und dann aufräumen.

Ich dachte ich wäre in Mosambik, dabei fühlt es sich auf einmal so an als wäre ich in Indien.
Ich dachte ich wäre in Mosambik, dabei fühlt es sich auf einmal so an als wäre ich in Indien.

Auf der Rücktour fährt uns Carlos noch zu einem Hindutempel, den es schon seit 1909 hier gibt. Laut Google Maps heißt er Anand ashram salamanga. Wir dachten erst, dass er hier auch mit der Gemeinde über den World Cleanup Day reden wollte. Wir haben Äpfel bekommen und einen süßen Teigball. Sehr neiß.

Danach kauft Carlos noch besondere Brötchen dieser indischen Gemeinde und gibt uns was zum probieren. Tatsächlich sind sie echt lecker, auf jeden Fall besser als die anderen Weißbrote, die man im Supermarkt zu kaufen bekommt.

Der letzte Punkt unserer Reise ist ein schöner Ausblick im Ort Bela Vista. Carlos meint, dass er früher hier häufiger war, aber heute sieht der Ort, an den er uns führt, etwas verlassen aus. Der Fluss den wir sehen ist sehr breit und komplett braun von den Sedimenten, die er transportiert. Der Anblick erinnert uns an Dokumentationen über den Amazonas. Die Weite des Flusses ist schwer festzuhalten, aber auf dem Foto könnt ihr einen Eindruck gewinnen.

Für ein Foto der untergehenden Sonne auf Maputo-Katembe waren wir dann 5 Minuten zu spät an der Mautstation. Wir hatten sogar schon dir Musik von König der Löwen an, um den Sonnenuntergang zu zelebrieren.

Nicht schlimm, wir haben echt viel erlebt an diesem Tag, sodass es auch gut ist, noch etwas zu haben, was man tun kann.