Heute hatten wir früher Schulschluss und Wochenende, weil morgen wegen der Rede des Papstes in Zimpeto frei ist. Was macht man nach der Schule? Erstmal zum Papst gehen. Er war heute im Dom von Maputo Fortaleza da Nossa Senhora da Conceição.
Ich stand direkt vor dem Eingang der Kirche, an dem erst gar nicht so viele Leute standen. Erst als der Papst vorgefahren kam, kam nochmal die doppelte Menge an Leuten angerannt und hat etwas nach vorne in Richtung Papst gedrückt. Uns wurde vor der Ankunft des Papstes mehrmals gesagt, dass wir nicht nach vorne drücken sollen. Die neuen haben das natürlich nicht mitbekommen. Ich war bestimmt nur 10 Meter von ihm entfernt, so nah könnte ich ihm in Deutschland sicher nie kommen. Er hat uns alle freundlich angelächelt, den Dom und den Bischof von Maputo gesegnet und ist dann wie am Flughafen schon etwas gebrechlich wirkend in den Dom gegangen.
Der Papst hat zwar nur zu kirchlichen Amtsträgern, den Fotografen und seinen Wachleuten geredet, aber ich finde, man hätte seine Rede wenigstens draußen verstärkt wiedergeben können. Hier standen nämlich mehr Leute als drinnen saßen. Aber gut morgen spricht er ja noch in Zimpetoer Stadion zu den Menschen, da wird er dann hoffentlich verstärkt.
Dem Papst wurde ein roter Teppich ausgerollt, der vor seiner Ankunft mehrmals den Launen des Windes ausgesetzt war. Schließlich wurde er dann eingerollt, obwohl es witzig aussah wie sich die Securitymänner jedes Mal aufs Neue vom Wind überraschen ließen.
Ein kosmisches Bild haben für mich die ganzen weißen Fotografen abgegeben. Es gab einen schwarzen, der mit seiner Kamera mit normalen Objektiv echt süß aussah. Er war nur kurz da und hat eher wie ein durchschnittlicher Touri Fotos gemacht. Wahrscheinlich war er kein Profi, sondern hat für irgendwen Fotos gemacht.
An diesem Tag waren viele Menschen vor der Kirche. Sonst hatte ich es hier nie so voll erlebt. Kein Polizist hat mich nach meinem Pass gefragt und es trugen auch alle Polizisten Namensschilder. Der öffentliche Raum hat belebt gewirkt und nicht so kalt wie sonst. Das war ein schönes Gefühl. „Warum kann das nicht immer so sein?“, dachte ich mir.
Ein paar Straße weiter war von diesem Zauber allerdings nichts mehr zu spüren.