Heute waren wir auf eine Hochzeit eingeladen. Nachdem wir auf dem Markt Geschirr für das Brautpaar und für uns eine lange Hose gekauft hatten, sind wir dann pünktlich zum Fest gefahren.
Wir waren um 13 Uhr eingeladen und sind dann noch überpünktlich um 15 Uhr angekommen. Warum überpünktlich? Das Brautpaar kam erst um halb 4, sodass wir uns einen gemütlichen Platz suchen konnten und auch nicht lange auf sie warten mussten.
Der Chor, der mit dem Erscheinen des Hochzeitspaars anfing zu singen, hat Lieder gesungen, die ich als typisch afrikanisch bezeichnen würde. Mir hat es sehr gefallen und ich hab auch etwas mitgeschunkelt. Ein Großteil der Festtagsgemeinde saß aber eher teilnehmslos da, was uns ein wenig verwundert hat.
Die Lieder für das Hochzeitspaar dauerten eine ganze Weile an. Als dann ein kleiner LKW mit Haushaltsgegenständen und Leuten beladen ankam, sangen diese ihre eigenen Lieder. Wir, die am Rand der Hochzeitstische saßen, konnten uns damit aussuchen, wem wir lieber zuhören wollten.
Hier ist es üblich zur Hochzeit Haushaltsgegenstände zu schenken. In der Familie schenkt man sich sogenannten Kapulana, einen typischer Stoff aus Mosambik. Eine feierliche, tanzende Übergabe von Kühlschrank, Herd und Co. gab es dann natürlich auch.
Nach dem Essen wurden die Geschenke feierlich übergeben. Und damit meinte ich, dass wir antanzen mussten. Nicht in der Bedeutung wie wir das Wort verwenden, sondern dass wir wortwörtlich an das Hochzeitspaar herantanzten. Das machen hier alle so, auch bei der Geschenkeübergabe bei Geburtstagen. Auch wenn man in Deutschland da eher langweilig ist und nur ein Geschenk überreicht, haben wir uns hier natürlich nicht ganz als langweilige Deutsche gezeigt.
Dank einer schnellen Suche im Internet, sind wir auf den alten Klassiker Mamor, Stein und Eisen bricht gestoßen. Der Rest ist Geschichte. Es war ein großer Spaß, aber für weitere Hochzeiten müssen wir unser Textsicherheit verbessern. Aber das wichtigste ist doch, dass bei bei der Festtagsgemeinde die Hauptaussage des Liedes hängengeblieben ist: Dam-Dam, DAM-DAM!
Nachdem die Geschenke verteilt waren, wurde etwas getanzt. Uns Weißen blieb es nicht erspart von Leuten aus der Nachbarschaft, die wahrscheinlich etwas angetrunken waren um Geld gefragt zu werden. Das ist immer etwas unangenehm, aber damit muss man hier in Maputo mehrmals am Tag rechnen, wenn man sich offen auf der Straße bewegt. An manchen Tagen wird man aber auch gar nicht nach Geld gefragt.
Nach gar nicht allzulanger Zeit, war die Hochzeitsgesellschaft im Haus verschwunden und wir tanzten nur noch mit den Nachbarskindern vor dem Haus. Dabei wurde dann natürlich ausgibig nach unserer Herkunft gefragt und unsere Haare durften auch einmal angefasst werden. Irgendwann wurde dann das Zelt abgebaut und wir gingen auch ins Haus. Dort ging es dann gemütlich zu. Die jungen Leute, die den Tag über bedienten und organisierten, aßen etwas vom Buffet, was für sie zurückgestellt wurde. Der Rest saß im Stuhl und sprach eher wenig miteinander. Wir waren auch müde, weshalb wir dann auch nach Hause sind.
Leider waren die Fahrten zur Hochzeitsfeier von Chapapannen geprägt. Bei der Hinfahrt sollte nur kurz der Reifendruck verbessert werden, was dazu führte, dass er platt wurde und wir zu Fuß weiterlaufen mussten. Macht nix, wir haben uns den Weg mit einer Trinkkokosnuss versüßt. Bei der Rückfahrt ging auf einmal der Motor aus. Zum Glück ging der dann wieder an, sonst hätten wir eine ziemlich lange Strecke auf nicht ganz so hellen Straßen zurücklegen oder Ewigkeiten auf einen neuen Chapa warten müssen.
Alles in allem war der Tag aber sehr schön und wir hatten viel Spaß. Sowas gehört einfach zum Abenteuer Mosambik mit dazu.