Heute war der große Tag: der neue alte Präsident tritt sein Amt an. Dazu darf eine quasi öffentliche Feier natürlich nicht fehlen. Wir waren live dabei, um von dem Spektakel zu berichten.
Dieser Morgen war anders als meine bisherigen Morgen. Es waren Helikopter zu hören, immer wieder. Der Weg zum Rathaus war viel leerer als sonst, wie für Feiertage hier üblich. Die Verkäufermeile an der Karl-Marx: wie ausgestorben. In der Nähe des Rathauses gibt es in den 3 vorherigen Seitenstraßen Straßensperren: die erste ein Polizeiauto, die zweite ein Absperrband und die dritte ein Scherengitter.
Viele Leute saßen in Gruppen zusammen. Einige verfolgten das Geschehen auf dem Fernseher m, andere saßen einfach nur in ihrer Gruppe. Es wurden Pavillions von namenhaften Firmen hier zum Sonnenschutz aufgestellt. Wenn man weiter ran an das Geschehen wollte, musste man in die Sonne. Einige Male zogen Wölkchen vor die Sonne, dann war es angenehm, aber so war es um 10 Uhr morgens schon gut warm. Besondere Gäste durften dem Spektakel in den weißen Pavillions beiwohnen. Dort saßen die Präsidenten einiger afrikanischer Länder und Portugal. Wissen tun wir es nicht, aber der Rest der Plätze könnte von Frelimo-Mitgliedern besetzt worden sein.
Einmal konnte ich auf der Leinwand einen Blick auf den Platz vor der riesigen Strandmuschel erhaschen, wo der Präsident saß: er war komplett leer bis auf rote Teppiche. Da wäre so viel Platz für Leute gewesen. Auch fand ich es schade, dass die Tänze zum Präsidenten gerichtet waren und wir sie nur von hinten sehen konnten. Aber naja es war ja eine Feier für den Präsidenten. Das motiviert mich allerdings nicht zu weiteren solchen Feiern zu gehen, wenn man nur außen steht und eh nur über das Fernsehbild weiß, was Sache ist.
Neben christlichen, muslimischen Geistlichen gab es auch in den traditionellen Sprachen des Südens, Zentrums und des Nordens kleine Reden für die neue Amtszeit des Präsidenten. Das ist irgendwie ein bisschen kitschig, vor allem, wenn dort ein als Krieger verkleideter Mann auf der Bühne steht. Aber irge dwie war das auch cool.
Es wurde warm und so langsam wollte ich nicht mehr in der prallen Sonne stehen. Die politische Veranstaltung war sowieso nicht so spannend. Es sollte noch Volleyballsypiele an der Costa do Sol geben. Natürlich gab es die nicht, weil heute ein besonderer Feiertag war, wo auch viele Geschäfte geschlossen hatten. Aber das wussten wir zu diesem Zeiten noch nicht. Auf ging's zum Strand!
Am Strand angekommen, wollten wir uns im Supermarkt was zu trinken kaufen. An der Seite hing eine förmliche Information, dass heute geschlossen sei. Sie haben extra Öffnungszeiten für Feiertage, aber dieser Feiertag war scheinbar besonders. Dann wurde halt am Strand Wasser gekauft. Auf ging's zum Volleyballfeld, das auf dem Hinweg schon ziemlich verlassen aussah. Der Trinkkokosnussverkäufer meinte, dass die Spiele erst am Wochenende wieder stattfinden würden. Ok, Kokosnuss getrunken und dann wieder zurück. Zum Glück hatten die Strandbuden auf, sodass wir uns bei Beto's eine leckere Mahlzeit holen konnten.
Danach wurde am Strand entspannt. Dort gab es auch Eisverkäufer, die eine Packung Eis in Thermoboxen mit sich herumtrugen. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Das Eis befand sich in der Thermobox unter einem Tuch in einem Karton und dann in der Plastikverpackung, um es länger kühl zu halten. Es wurde mit einem Esslöffel herausgeholt. Es gab schon einige Eiskristalle dort drin, es wurde also schon ein paar mal wieder eingefroren. Es sah nach Schoko-Erdbeer-Vanille aus, so wirklich danach geschmeckt hat es nicht. Muss man sich nicht wieder holen, aber war auf jeden Fall mal interessant zu probieren.