Wenn man ein langläufiges Vorurteil gegenüber Afrika bemühen möchte, kam, wie es kommen musste: wir haben kein Fließendwasser mehr.
Scheinbar sind am Freitag 2 Hauptrohre der Wasserversorgung hier in Maputo kaputt gegangen. Darüber wurde im Fernsehen berichtet, was ich hier nicht schaue. Offiziell heißt es, dass sie 10 Tage zur Reparatur brauchen. Wenn ich eins hier gelernt hab, dann, dass es auch durchaus länger hier dauern könnte. Sie werden jetzt jeden Tag verschiedenen Stadtteilen Wasser zur Verfügung stellen, die ihre Kanister dann für die nächsten Tage auffüllen müssen. Gestern hat man auch einige Leute gesehen, die mit Kanistern umhergelaufen sind. Im Stadtteil von Jonas gab es von der Stadt scheinbar kein Wasser, weshalb sie Wasser von Brunnenbesitzern kauften. In der Innenstadt ging ein Obdachlosen mit mehreren Wasserbehältern seines Wegs.
Gestern wurde ich von meiner Nachbarin netterweise darauf aufmerksam gemacht Wasser abzufüllen. Sonst würde ich jetzt auf dem Trockenen sitzen. Zumindest drinnen, denn draußen regnet es seit gestern Mittag in Strömen. Es ist paradox, dass es draußen regnet und drinnen kommt kein Tropfen aus dem Wasserhahn. Regentonnen habe ich hier noch nicht gesehen, aber sie wären schon sinnvoll. Gerade wenn das Wassernetz einmal zusammenbricht, so wie jetzt gerade. Stattdessen höre ich das Wasser draußen auf den Boden plätschern. Riesige Pfützen entstehen auf den Gehwegen und Straßen, auch in den Stadtteilen, die nur Sandstraßen besitzen. Daraus entstehen dann Flüsse oder Seen. Ein gut ausgebautes Abwassernetz scheint es hier nämlich auch nicht zu geben.
Jetzt weiß man auch, warum die Reichen hier so fette Karren fahren: anders würden sie hier absaufen und nicht überall langfahren können.
Es soll die nächsten 2 Tage noch so weiterregnen. Ich bin einmal gespannt, wie das hier noch so wird. Und wann wir wieder Wasser aus dem Hahn haben.